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Der Autor                                                                                                               

 (c) VOBA www.bahnen-wuppertal.de

Die Hohenbudberger 55 2513 (Hanomag 6864/1913 als pr. G8.1 Münster 5154) mit einem Sonderzug für Eisenbahnfreunde am 15. September 1968 beim Haltepunkt  Bevertalsperre vor Wipperfürth mit dem Autor und Fotografen dieser Seite in jungen Jahren, ganz am rechten Bildrand. Die Lok wurde ziemlich genau ein Jahr später Z-gestellt und Anfang Dezember 1969 ausgemustert.


1968 brach im Westen Deutschlands das letzte Jahrzehnt regulären Dampfbetriebs  der alten Bundesrepublik und der Deutschen Bundesbahn an. Am Anfang dieser letzten Dekade begann ich, noch nicht ganz 18 Jahre alt, Dampflokomotiven und Eisenbahn zu fotografieren. 1968 war auch das Jahr, in dem die Bezeichnung aller DB-Lokomotiven und -Triebwagen einem neuen, bis heute gültigen Nummernsystem unterworfen wurden, an dem die Dampflokomotiven mit ihrer äußeren Beschilderung leicht verspätet teilnahmen.

In den letzten 10 Jahren des Dampfbetriebs im Westen versuchte ich, bei jeder sich bietenden Gelegenheit und an allen für mich erreichbaren Plätzen so viel Dampflokomotiven wie möglich aus dem Bestand des bisher letzten Umzeichnungsplans zu erwischen und auf Schwarz-Weiss-Kleinbildfilm und Color-S8 festzuhalten.

Viele Jahre lag mein Archiv der Dampflokomotiven im Dunkel der Sammelboxen und Foto-Schubladen versteckt. Nur wenige Aufnahmen habe ich in den Neunzigern in meinen Herausgaben des Modellbahn-Magazins "Eisenbahn und Modellbau" verwendet. Dank Internet stehen meine Dampflokomotiv-Fotografien von 1968 bis 1977 und aus meinen DDR-Reisen 1977 und danach nun aber den Fans in aller Welt zur Ansicht zur Verfügung.

Dies ist keine große Sammlung im Vergleich zu anderen ausgezeichneten Internet-Veröffentlichungen, aber ich glaube, dass auch sie Interessierte findet, gerade wegen der speziellen Beschreibungen, die den Fotos beigefügt sind. Ich habe das Dampf-Lokomotiv-Archiv 2013 im Internet in Gang gesetzt und baue es auf, ergänze und modifiziere es aktuell ab März 2017 in einem neuen Auftritt.

Auf dieser Seite beschreibe ich, wie ich an das Ablichten von Eisenbahn und Dampflokomotiven kam. Über meine Aktivitäten im Einzelnen geben die nächsten Seiten Auskunft. 

 

 

...meine Initiation verdanke ich einem englischen Loco-Spotter

 

 

Meine Familie hat keinen Eisenbahner hervorgebracht, niemand war je in erster Linie technisch interessiert und schon 1950, mein Geburtsjahr, unternahm man Reisen in der Regel ohne die Eisenbahn. Meine Initiation als Dampflok-Fan verdanke ich meinem britischen Austauschschüler-Gast von 1967, der, Engländer wie er im Buche steht und ein ausgemachter Loco-Spotter, mir begreiflich machte, dass der Bahnhof meiner Heimatstadt Soest nicht nur aus einem Gebäude mit Fahrkartenschalter und Bahnsteigkanten zum Ein- und Aussteigen bestand.

Als ich mich zur Begleitung meines ausländischen Schul-Kollegen bei meinem ersten nur durch eine Bahnsteigkarte legitimierten Bahnhofbesuch unversehens zwischen zwei vor Interzonen-Zügen einrollenden sehr großräderigen, sehr beeindruckenden Dampflokomotiven wiederfand, war ich schon für eine der anderen wertneutralen Nebenbeschäftigungen, die einem das Leben anbieten kann, verloren.

Und es gab kein Entkommen: Jürgen Zeug, der Trierer Eisenbahn-Fotograf, war im gleichen Augenblick in seiner Sache auf Zug-Durchreise. Er identifizierte mich, den Co-Partner eines Züge fotografierenden Engländers, sogleich und weiter blickend als einheimischen Dampflokfan und setzte mich schachmatt mit der dringenden Bitte um Fotos von eigenwilligen Lokomotiven mit zwei übereinander liegenden Kesseln, die er soeben, bei der Vorbeifahrt am alten Güterbahnhof, abgestellt erblickt hatte.

 

 

...nebenbei erlag ich der Faszination der dampfenden Eisenbahn

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anfang 1968 begann also mein Werk mit der gefälligen Ablichtung der 50.40 Franco-Crosti aus Hamm, die in Soest auf den Abtransport in den Ofen warteten. Nebenbei erlag ich hier an meiner Hausstrecke, der alten Westfälischen Eisenbahn endgültig der Faszination der noch kräftig dampfenden Eisenbahn. Ich sah, dass Maschinen der gleichen Art sich durch viele Details in höchst überraschender Weise voneinander unterschieden und lernte durch eigenes Erleben die verschiedenen Baureihen kennen. Ich sah die Dampflokomotiven in der Sonne und im Schnee, sich vor langen Zügen durch Bahnhöfe winden, hörte ihr Stampfen an den Steigungen und das Säuseln in den Schuppen und erwartete an immer neuen, nicht selten höchst inspirierenden Plätzen hoffnungsfroh die, die sich durch Dampfwölkchen schon am Horizont ankündigten.

Und es war auch dies "gesellige" Arbeitsfeld Eisenbahn, das mich begeisterte. Kein Handgriff des einen Eisenbahners ist nutzvoll ohne die Aktion eines anderen, wie es bei der modernen Eisenbahn noch immer ist, aber damals auch für den Außenstehenden unmittelbar erlebbar war. Ein Heer von Bediensteten verrichtete in aller Öffentlichkeit, auf dem Präsentierteller von Bahnhöfen und Zügen, kleinen und kleinsten Stellwerken, handgesicherten Bahnübergängen, Rangierbahnhöfen und Ladestationen, seine Arbeit für das große Ganze, den reibungslosen Transport von Fahrgästen und Waren.

Dies besonders deutlich im Bild des Teams von "Schwarzen Männern" (Frauen waren noch nicht dabei) auf dem großartigsten Entwurf des mechanischen Zeitalters, der lebendigen Maschine Dampflok. Zwei rackern sich im Schweiße ihres Angesichts vor dem durch kühnen, aber überlegten und abgestimmten, Körpereinsatz kontrollierten Höllenfeuer ihres Kessels ab, damit der Reisende zu seinem großen Vergnügen am Zugfenster der vorbeifliegenden Landschaft, den Städten, Bahnanlagen und den Geschwindigkeitsrausch unmittelbar erhöhenden Dampffahnen zuschauen kann und dabei bequem im weichen Abteilsitz ruhend unangestrengt an das Ziel seiner Wünsche gelangt.

In meinem, dem letzten, Dampflok-Jahrzehnt der Eisenbahn der alten Bundesrepublik, waren die wichtigsten Ziele meiner Reisen von nun an die noch existierenden Zentren des Dampfes, von denen ich alle bis auf eines auch aufgesucht habe.

Dabei war das Objekt der Begierde bis auf ganz wenige Ausnahmen meiner Reisen auch mein Transportmittel.

 

(c) Hans van Poll 

 Der Autor und Fotograf vor 01 514 Kohle, genannt 01 1514, am 6.7.1980 in Gera. Der Autor und Fotograf vor 01 514 Kohle, genannt 01 1514, am 6.7.1980 in Gera.

 

 

...die fototechnischen Begleiter

 

 

 

 

Meine fototechnischen Begleiter waren im Anfang eher weniger, schon bald aber mehr zuverlässige Analog-Fotokameras, zuerst nur mit Sucher und integrierter Lichtmessung und dann nur mit Spiegel und Handmessung, munitioniert mit Kleinbild-SW-Filmen bevorzugt der Marke Ilford, die dank ausgefeilter Entwicklungstechnik hinsichtlich Empfindlichkeit und Schärfe immer mehr ausgereizt wurden.

Keine Farbbilder oder Farbdias herzustellen war nach zwei Jahren eher impulsiver Herangehensweise an das Thema SW-Fotografie meine bewusste, grundsätzliche Entscheidung. Ich hatte nicht das Vertrauen in die Tonhaltigkeit und Archivfestigkeit der zeitgenössischen Farbfilme, Schwarz-Weiß erschien mir der Dampflok angemessen und die Bearbeitung von Fotoabzügen in einem eigenen SW-Chemie-Labor beherrschbarer zu sein als im komplexen chemischen Colorverfahren.

Ich konnte mir auch nach gern und intensiv gepflegtem Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten nicht im Entferntesten vorstellen, dass ich einmal meine dann historischen aber verfärbten Color-Fotos und Dias würde digital nachbearbeiten und retten können. Von solchen Möglichkeiten, für die man noch gar kein Wort hatte, hörte ich zum Zeitpunkt der Entscheidung Anfang 1970 nur ganz im Entfernten raunen.

Als "Farbe besser" wurde, die Color-Filme an Qualität gewannen, forderte die Farbfotografie wenigstens in Form bewegter Bilder ihren Tribut. Ab 1972 war im Vertrauen auf Kodak immer eine der gerade aktuellsten S8-Schmalfilmkameras auf meinen Reisen mit dabei. Dagegen ließ mich die Begegnung mit den Fotografien von Colin Gifford 1972 weiter eisern am Schwarz-Weiß der Kleinbild-Filme festhalten. Giffords Arbeit erzielte ihren Erfolg sowohl bei Eingeweihten als auch bei "normalen" Menschen durch eine gekonnte Mischung aus Nostalgie und Foto-Technik und fing mit ihrem künstlerischen Reichtum an Grauwerten die besondere Atmosphäre der alten britischen Eisenbahnen ein wie keine andere.

Colin Gifford kann ich das Wasser nicht reichen; einen Versuch, die untergehende Welt der Dampfeisenbahn und ihrer speziellen Landschaft auch hier bei mir zuhause mit der Kamera festzuhalten, habe ich aber gewagt.

Ulrich Streiter                                                  

                                                                                                                             (c) Hans van Poll    

99 731 der Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahn verlässt unter Beobachtung des Autors dieser Seite am 14.8.2011 den Hp Zittau mit einem Personenzug in südlicher Richtung über die Görlitzer Straße.