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Die Umzeichnung der DB-Dampflokomotiven
von 1967 bis 1969
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Ulrich Budde
schrieb am 12.05.2018 um 11:35 Uhr
Zur äußerlichen Anbringung der neuen Nummern noch ein paar Daten:
- die ersten Fahrzeuge, die ich überhaupt mit neuer Nummer fotografiert habe, waren 265 008, 692 501
und diverse 470/471 in 4/68 - siehe Galerie "Ostertour 1968 nach Hamburg" auf meiner Seite.
- die ersten Dampfloks mit neuer Nummer habe ich in 7/68 gesehen/fotografiert; allesamt
Loks des Bw Crailsheim und Heilbronn, mit aufgemalter Nummer bzw. "selbstgefrickelten" Schildern mit
kleiner Schablonen-Schrift. Selbst die letzte betriebsfähige 099 haben die Heilbronner noch
umgezeichnet (s.Bild).
- erst in 7/69 gab's dann die ersten Dampfloks mit Siebdruckschildern beim Bw Schweinfurt, das sich
zuvor wie Heilbronn durch hässliche, lieblos auf den Kessel aufgepinselte neue Nummern
"hervorgetan" hatte.
(c) Ulrich Budde - 099 651 mit Abbauzug am 8.7.1968 in Steinheim
Rainer Rutkowski
- schrieb am 05.03.2019 um 20:42 Uhr
...die für mich beste Doku über die unsägliche Einführung der EDV-Beschriftung bei Dampflokomotiven.
Sollte nochmal jemand bei DSO oder sonst wo nach der Thematik, der Umzeichnung fragen, werde ich sofort
diese Seite empfehlen. Da dies ja nicht nur in 2-3 Sätzen verständlich zu erklären ist, finde ich dies von Dir
sehr gut umgesetzt. Das ganze liest sich auch sehr "spannend" für den Einsteiger und lässt eigentlich fast
keine Fragen offen.
Anmerkungen von meiner Seite: Ausgerechnet die 57 2070 und die 93 526 hat es leider doch noch
erwischt.
Ein Foto von der 57 2070 ist auf Seite 197 im EK-Band "Die Eisenbahn in Betzdorf" zu sehen. Die Aufnahme
ist vom (09.06.1970) im dortigen Bahnhof datiert. Allerdings find ich das Datum fraglich, da hier
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,2996155,2996155 der Unfall vom (25.05.1970) in
Vorhalle erwähnt wird. Irgendetwas passt da nicht.
Von 93 526 hab ich nur ein Foto aus DSO, was sie tatsächlich mit "Computernummer" zeigt. Es gab
Vermutungen einer Fotomontage...
Zu guter letzt noch ein Hinweis auf ein nettes "Malheur". Bei dem Bild der 94 1585 hast Du unter dem Bild
eine BR "095" kreiert.
Ulrich Streiter
schrieb am 07.03.2019 um 00:22 Uhr
Ebenfalls bei DSO (Drehscheibe online) konnte man durch einen Beitrag von "Donni" erfahren, dass im
Betzdorfer Lokschuppen am 14. Juni 1970 57 2070 frisch zur 057 070-5 umgenummert aber kalt zu sehen
war. Am folgenden Tag habe man der Lok dann im Bauzugdienst durch eine Flankenfahrt den Garaus
gemacht. Donni hat eine Foto beigefügt, auf dem die 57 2070 mit (ohne) abgerissener vordere Pufferbohle
und neuer Nummer zu sehen ist.
Im Kommentar zum Foto der 94 1585 des Kapitels "Die Umzeichnung der DB-Dampflokomotiven von 1967 -
1969" nehme ich Bezug auf den Umstand, dass in einem der Vorläufer des Umzeichnungsplans der alten
Deutschen Reichsbahn von 1925 für alle preußischen T16 und T16.1 noch die Baureihenbezeichnung 95
vorgesehen war. Und unsere Lok 94 1585 war die erste, die, bei Henschel, für das Nachbau-Kontingent von
1923 als 95 1675 bestellt wurde. Die Maschine hat sogar noch eine theoretische preußische Nummer
zugeteilt bekommen und ist schließlich doch als 94 1585 ausgeliefert worden.
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Die Westfälische Eisenbahn
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Reinhart Reuschel
schrieb am 12.08.2020 um 16:49 Uhr zur Buchbesprechung "Nicht nur für Lokalpatrioten oder mit 10 001 auf
der Westfälischen Eisenbahn" und zum Thema E387/687 im Kapitel "Die Westfälische Eisenbahn".
Auf der KBS 232 (Anmerkung: Kbs Hamm-Soest-Paderborn-Altenbeken-Warburg-Kassel heißt 1950 232, 1970
340, 1992 430) war 10 001 praktisch seit Winterfahrplan 1966/67 unterwegs. Hätte es den Triebwerkschaden
nicht gegeben, wäre sie bis zum Ende des Winterfahrplans 1968 auf jeden Fall eingesetzt worden, also bis
Mai 68.
Der tägliche Laufplan E687/688 ergab für die 10er 2x220=440km/Tag. Zuvor hatte sie zwischen Kassel und
Gießen (nach Elektrif. Gießen-Ffm) 4x134=536km und davor für Kassel-Ffm 4x200=800km fahren dürfen.
Beim E687/688 (...): In Altenbeken wurden beide Zugpaare mit den Flügelzügen E387/388 (...) aus/nach
Osnabrück getrennt/zusammengefügt. D.h. die Lok hatte zwischen Kassel-Altenbeken und umgekehrt ganz
schön was am Haken, da allein der 687/688 aus sieben bis acht Wagen bestand und der Osnabrücker
Flügelzug bestimmt mindestens fünf. Aber die 10er war ja gut gerüstet: 22 t Achslast und in Spitzen mehr als
3000 PSi hatten auch mit 15 Wagen kein Problem. Konnte z.B. die normale Zweizylinder-01 den Hessischen
Landrücken (Nord-Süd-Magistrale 202) bis zum Scheitelpunkt nur 50km/h halten, schaffte die 10er 70km/h.
(c) Reinhart Reuschel - 10 001 vor E 687 bei der Einfahrt nach Paderborn Hbf im Oktober 1967.
Man gab ihr die Baureihe "10" analog zur "E10", die ja zeitgleich erschien (1956). Und Lokführer der
Dampf-10er sprachen gern stolz von ihrer Lok, sie habe eine Beschleunigung wie die E10 – was natürlich
nicht so ganz stimmte, aber immerhin...
Kritikpunkt an der DB-Beschaffungs-Strategie damals: Die nach dem Weltkrieg II abgewirtschaftete Gleis-
und-Brücken-Infrastruktur hätte eher eine wirklich beschleunigungsstarke 1'D1'h3 S46.20 gebraucht, zum
Beispiel mit dem Treibraddurchmesser der regulären S3/6 (1870 statt 2000mm) – das hätte bei den
zahllosen Langsamfahrstellen Sinn gehabt. Aber dem DB-Vorstand ging es um eine Prestige-Lok, die dann so
schwer geriet, dass sie auf den meisten Strecken gar nicht einsetzbar war. Mit dem gleichen Kessel wäre eine
solche Lok realisierbar gewesen – dann mit 20 t Achlast auf jeder der sechs Achsen. Parallel dazu die gleiche
Bauart als Güterzuglok für 90 bis 100 km/h. Ich denke mir gern so etwas aus, selbst wenn es sinnlos ist...
oben (c) Reinhart Reuschel - Der abendliche E 688 im Mai 1967 nach Abfahrt aus Bf Soest (planmäßig 19:25 Uhr) mit Lok 10 001 vom nördlichen Brückenkopf der "Hohen Brücke" aus gesehen, die im Zuge des Naugardenrings im Nordosten der Stadt den Güterbahnhof überspannte. Die Wagenkolonne des E 688 enthält die erwarteten fünf Silberlinge, einen Mdyg, einen Postwagen und einen nicht weiter erkennbaren Halb-Gepäckwagen. Der Eilzug zieht vorbei an 44 1226 (Schichau 3570/1942) des Bw Hamm, die ab 1968 als Kohlelok mit 044 226 bezeichnet wurde.
unten (c) Reinhart Reuschel - Ein paar Minuten später nach der Szene oben, beim Güterbahnhof Soest, bot sich dieser Blick auf E 688 beim Halt in Bad Sassendorf. Obwohl die Bahnhofsanlage Bad Sassendorf so klein ist wie sie ausschaut und der Soester Güterbahnhof fast am rechten Bildrand endet, muss 10 001 hier schon wieder anhalten, denn es ist ein Kurort mit Anschluss zu versorgen. Zum Fotozeitpunkt Juni 1967 führt der Eilzug wieder fünf Silberlinge mit einem der zwei planmäßigen ABn an der Spitze und dem Mdyg am Ende - kein Postwagen.
oben (c) Reinhart Reuschel - 01 159 vor E 387 in Altenbeken: Das ist der Flügelzug des E 687, der von Altenbeken nach Osnabrück über Herford mit 01 vom Bw Hannover bedient wurde. 01 159 (Henschel & Sohn 22707/1935/1958) war bis Oktober 1968 beim Bw Hannover Hgbf und wurde am 11.12.1968 als 001 159 im Bw Braunschweig Hbf ausgemustert.
unten (c) Reinhart Reuschel - Glück im Unglück: In den zwei einzigen, letzten Betriebstagen der 10 001 des Jahres 1968 Anfang Januar, vor ihrem technischen KO, gelingt diese Aufnahme der Lok vor E 687 am 3.1.1968 bei Lippstadt–Overhagen.
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Der mittlere Nordwesten und
die Eisenbahnen Hannovers, Braunschweigs und Westfalens
Bernhard Zonne
schrieb am 24.03.2023 um 20:11 Uhr zum Kapitel "Der mittlere Nordwesten und die Eisenbahnen Hannovers
und Braunschweigs"
"Am 30.8.1982, vor wenigen Wochen war die Dampflokunterhaltung bei der Ausbesserungswerkstatt Lingen aufgegeben
worden,...."
Hallo Herr Streiter, in der letzten Bildunterschrift der Dokumentation zum AW Lingen müßte der 30.08.1972 gemeint sein. Kann ja
mal passieren. ;-))
Vielen Dank für Ihre sachkundigen Dokumentationen, bitte nehmen Sie mich gern in den Newsletter-Verteiler auf.
Ulrich Streiter
schrieb am 25.03.2023 um 13:35 Uhr
Auch vielen Dank, für den Hinweis auf das falsche Datum in der Bildunterschrift. Ich hoffe, dass das richtige Datum im laufenden
Text Lesern half, den Setz-Fehler zu erkennen. Eine Korrektur ist erfolgt.
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Dampf in der BD Köln und
rechtsrheinisch zwischen Ruhr und Lahn
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Wolfgang Sorger
schrieb am 02.07.2018 um 20:15 Uhr zu den Neuheiten-Fotos der Homepage zu "Dampf in der BD Köln
und rechtsrheinisch zwischen Ruhr und Lahn"
Bild 22 hat keine Bildunterschrift. Ich sehe es als in Bestwig aufgenommen an (einen Gleisplan gibt es
bei "Sauerlandbahnen"). Demnach sehen wir 053 155 über die DKW Nr. 23 ausfahren. Die Signale und
das Wartezeichen Ra 11 sind im Gleisplan wiederzufinden. Links am Rand steht ein Schienenbus und es
könnte ein Rand vom Stellwerk "Bm" zu erkennen sein. Und zwischen der anderen, offenbar "z"
abgestellten 50er und dem kurzen Güterzug kann ich das Stellwerk "Bo" mit seinem charakteristischen
Schrägdach ausmachen.
Ulrich Streiter
schrieb am 05.07.2018 um 19:39 Uhr
Als Bild 22 stand das unten wiedergegebene Foto aus meiner Sammlung als Neuheit vom Juli 2018
zusammen mit einigen anderen Abbildungen vorübergehend ganz ohne Bildunterschrift auf der
Homepage von 0-gleich-Dampflok.de. Inzwischen ist das Versäumte nachgeholt worden. Kopien der
entsprechenden Fotos befanden und befinden sich vollständig mit den zugehörigen Beschreibungen in
den Galerien.
Ursprünglich hat die Lok auch ein geschlossenes Führerhaus und führt einen Wannentender. Sie wird 1943 in einer Gruppe von 90 Lok der BR 50 ÜK von Maschinenbau und Bahnbedarf Potsdam-Babelsberg (MBA), ehemals Orenstein & Koppel, gebaut und kann fast mit einer 52 verwechselt werden. 1970 präsentiert sie sich gänzlich fern ihres Ursprungszustands: offenes Führerhaus und Kabinentender 2' 2' T 26 sowie einem vierdomigen Kessel, wie er 1939 bis 1942 in der BR 50 verbaut wird. Lediglich Scheibenrad-Vorlauf und die Trittbank unter der Rauchkammertür sind noch Details der MBA-Serienausführung.
Die 50, die Wolfgang Sorger im "Bild 22" links am Rand in seinem Kommentar angesprochen hat, war die 053 122, die als Bestwiger Lok am 2.5.1970 in Reserve kalt beim Heimat-Bw abgestellt ist. In einem Monat wird sie nach Wuppertal-Vohwinkel umbeheimatet und erhält während ihrer Stationierung dort noch im August 1970 eine L2 . In weiteren Stationen über die Bahnbetriebswerke Duisburg-Wedau und Betzdorf wird sie bis September 1974 im Einsatz bleiben und am 5.12.1974 ausgemustert. - 053 122 ist eine auffällige 50-Variante, denn als Übergangs-Kriegslok trägt sie werkseitig einen St-34-Kessel ohne Vorwärmer mit einem geschweißten Sandkasten und einem Dom, eine für die 52-Kriegslok übernommene Ausstattung. Zu weiteren Details bitte mit der Maus über das Bild streichen.
Drei weitere Maschinen waren am 2.5.1970 noch beim Güterbahnhof Bestwig in Höhe der Bw-Bekohlung hinter 053 122 aufgestellt: Als nächstes kam 023 017, die schon in Bestwig umgezeichnet wurde und hier bereits kurz vor dem Bestwiger 23-Ende Z-gestellt ist. Ihre Ausmusterung erfolgt in einem halben Jahr. - Diese Lok zeigt fast unverändert den Ursprungszustand der ersten 23-Bauserien: Röhrenvorwärmer, Führerhaus mit Lüfteraufsatz, Gleitlager und am Tender den Kohlekasten mit außenliegenden Spanten. Die Führerhaustür ist geknickt, wie fabrikmäßig ab 023 016, jedoch zwischenzeitlich von Schiebe- auf Klapptür umgebaut. 023 017 hat auch ihren Heißdampf-Regler bis zum Schluss.
Hinter 023 017 am 2.5.1970 kalt abgestellt die 052 760, die in Hagen Gbf umgezeichnet wurde und seit September 1968 beim Bw Bestwig stationiert ist. Am 1.6.1970 geht die Lok noch zum Bahnbetriebswerk Wuppertal-Wohwinkel und wird dort bereits Ende 1971 ausgemustert werden. - Auch 052 760 sah einmal etwas anders aus: Da spät im Jahr 1942 von Henschel gebaut, ist sie im Zuge der zunehmenden Entfeinerung der BR 50 hin zur Kriegsbauweise und zur BR 52 bereits mit einem zweidomigen Kessel, geschweißtem Sandkasten und Dampfdom, ausgestattet. Ursprünglich ist aber das Führerhaus auch offen und die Lok ist mit einem Kastentender gekuppelt.
Am Ende der Reihe kalt abgestellter Maschinen am 2.5.1970 beim Bw Bestwig der Veteran unter den vier Loks, die provisorisch noch nach Nummernplan von 1967 als 057 387 gekennzeichnete preußische G10. Die Lok ist bereits von der Ausbesserung zurückgestellt und wird in wenigen Wochen ausgemustert werden. - Die pr. G10 wird 1914 von Borsig gebaut als 5446 Kattowitz. Als 5446 Oppeln erhält sie nach dem Reichsbahn-Nummernplan von 1923 die Nummer 57 1387.